Da die Sehenswürdigkeiten Jordaniens im Land verteilt sind und die öffentlichen Verkehrsmittel nicht die besten Verbindungen anbieten, ist der Mietwagen das beste Fortbewegungsmittel in Jordanien. Europäer brauchen keinen internationalen Führerschein, der europäische ist vollkommen ausreichend. Alle wichtigen Informationen für deinen Roadtrip durch Jordanien.

Den Mietwagen für Jordanien buchen:

Nachdem wir wieder einmal alle möglichen Preisvergleichsseiten für Mietwagen durchforstet haben, hatte Check24 wieder einmal die besten Angebote. Einen Mittelklassewagen für drei Tage (ohne Kilometerbeschränkung) gab es um 84€. Natürlich inklusiver Vollkasko Versicherung und ohne Selbstbeteiligung, da lässt es sich dann doch besser schlafen. Die Kaution fiel wie für arabische Länder üblich mit 1000€ etwas üppig aus, deshalb auf eine ausreichende Deckung der Kreditkarte achten.

Autofahren in Jordanien, was muss ich beachten?

Die Verkehrsschilder in Jordanien sind zum Glück meist auf arabisch und auch in lateinischen Buchstaben abgedruckt. Dies gilt insbesondere für die Sehenswürdigkeiten. Eine klassische Straßenkarte oder eine Navigations-App mit einer gespeicherten offline-Karte ist dennoch zu empfehlen, damit man die Landschaft genießen kann und nicht stets nach Straßenschilder Ausschau halten muss. Wir ladeten uns die Offline-Karte von Jordanien bei Google Maps herunter. Geschwindigkeitsbegrenzungen sind 50 km/h innerorts und 80 km/h außerhalb der Ortschaften. Mautstrassen gibt es keine.

Die Straßen sind generell in einem guten Zustand und man kommt zügig von A nach B, jedoch darf man die Distanzen nicht unterschätzen. Von Amman nach Wadi-Rum braucht man je nach gewählter Route vier bis fünf Stunden. Sollte eurer Mietwagen Piepstöne von sich geben, seid ihr etwas zu schnell unterwegs. Das passiert einem schneller als man denkt, da die Straßen leergefegt sind.

Auf die anderen Straßenteilnehmer sollte man auf jedem Fall achten. In Amman geht es insbesondere bei Kreisverkehren rau zu – ob da ein Polizist steht oder auch nicht. Es gilt die Devise Augen zu und durch – der stärkere gewinnt! Doch auch auf den Highways ist Vorsicht geboten, überholt wird von beiden Seiten, ein Rechtsfahrgebot gibt es anscheinend auch nicht. Achtgeben sollte man auf Fußgängerüberwegen (ja ihr habt richtig gelesen, Fußgängerüberwege auf einem Highway), die zahlreichen liegenden Polizisten die etwas dickbäuchig sind, Fußgänger, Menschen die am Straßenrand schlafen sowie Kamele welche Auslauf benötigen. Immer wieder trifft man auf Check-Points der Polizei, aufgehalten wurden wir aber nie – vielleicht haben wir den lokalen Fahrstil einfach zu schnell adaptiert.

Unsere Reiseroute:

Nachdem uns unsere Flugroute von Bergamo nach Amman und zurück geführt hat, war der Start- und Endpunkt unserer Reise die Jordanische Hauptstadt Amman. Am ersten Tag galt es die Altstadt von Amman zu erkunden.

Von Amman (A) nach Wadi-Rum (C) mit einem Zwischenstopp am Toten Meer (B)

Am nächsten Morgen begaben wir uns zum Kempinski Hotel um die nötigen Unterlagen zu unterzeichnen und den Mietwagen abzuholen. Zunächst mussten wir etwas warten, da wir zu früh dort waren und der Mietwagen noch nicht bereitstand. Nachdem wir mehr über das Privatleben und die Vorlieben für europäische Frauen des Mitarbeiters erfahren haben als uns lieb war, konnten wir endlich das Bürokratische hinter uns lassen und den Mietwagen entgegennehmen. Kurz die obligatorischen Mietwagen Fotos gemacht (um bei der Rückgabe keine bösen Überraschungen zu haben) und schon konnten wir in den abenteuerlichen Straßen -Dschungel Ammans eintauchen.

Endlich auf der Straße

Nach einem kurzen Halt um Proviant für die nächsten Tage zu besorgen, wollten wir auch schon weiterfahren, doch da rauchte es schon aus der Mittelkonsole. Kurze Fraglosigkeit machte sich breit aber es hörte so schnell auf wie es angefangen hat. Das Einzige das überblieb war der Geruch von verbrannten Plastik und die Fenster der Rückbank die nicht mehr funktionierten. Wir hinkten schon dem Zeitplan hinterher und entschlossen deshalb einfach weiterzufahren, das Auto fuhr ja schließlich noch.

Eine eineinhalbstündigen Fahrt später, sind wir bei unseren ersten Halt angekommen Amman Beach (B). Der Eintritt ins Strandbad kostet 20 JOD (ca. 26€) pro Person, und ist trotz des hohen Preises, die günstigste Alternative um im Toten Meer schwimmen zu können. Im Eintritt inklusive sind der Strandzugang, ein paar Schwimmbecken und Duschen. War man noch nie im Toten Meer schwimmen, ist das jedoch den Preis wert. Das Gefühl im Wasser zu schweben ist unbeschreiblich. Die Anlage auf der israelischen Seite, welche wir das Jahr zuvor besucht haben, gefiel uns aber definitiv besser.

Nach einem Peeling mit dem berühmten Schlamm aus dem Toten Meer und einer Dusche welche aufgrund des hohen Salzgehaltes auf jeden Fall nötig ist, konnten wir schlussendlich den längsten Streckenabschnitt, die Fahrt Richtung Wadi-Rum, in Angriff nehmen. Die Straße führt entlang dem Toten Meer und bietet atemberaubende Landschaften. Abends sind wir dann endlich am Wadi Rum Visitor Center aufgeschlagen und mussten uns dort Anmelden und die 5 JOD Eintrittsgebühr bezahlen. Am Gate wurden wir dann von einem Mitarbeiter des Camps abgeholt, in dem wir übernachtet haben. Es folgte eine abenteuerliche Fahrt auf der Laderampe eines Toyota Hillux in der Dunkelheit durch die Wüste. Im Beduinencamp angekommen, konnten wir uns am Buffet stärken welches nach traditioneller Art und Weise zubereitet wurde und den Abend ausklingen lassen.

Von Wadi-Rum (C) nach Petra (D) mit Übernachtung im Dana Nature Reserve (E) und Rückkehr nach Amman (F)

Am nächsten Morgen folgte eine Tour im Geländewagen durch den Naturpark und wir wurden im Anschluss wieder zum Eingang des Parks gefahren. Von dort aus ging es dann mit unserem Mietwagen zum Highlight der Reise, die antike Ruinenstadt Petra. Mit etwas Glück konnten wir einen Parkplatz direkt vor dem Eingang des UNESCO-Weltkulturerbes finden und zogen die Blicke der Polizisten auf uns, als wir mit quietschenden Reifen eingeparkt haben.

Um Petra einigermaßen zu erkunden muss man mit Sicherheit einen ganzen Tag einplanen und etwas Ausdauer mitbringen. Das Gelände ist weitläufig und bietet sehr viele Sehenswürdigkeiten für denen man auch einige Stufen erklimmen muss. Am Ende des Tages ging es dann mit schweren Füßen ins Dana Nature Reserve wo wir die nächste Nacht verbracht haben. Am darauf folgenden Morgen ging es in der Früh los, um den Mietwagen rechtzeitig zurückzubringen und um im Anschluss daran endlich mit einem Bier anzustoßen (Ja, in Amman gibt’s Alkohol) und die Mietwagen Rundreise revue passieren zu lassen.

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Geschrieben von

Thomas ist 27 Jahre alt, hat schon über 40 Länder besucht und unterrichtet als Oberschullehrer die Fächer Transportwissenschaften und Logistik.

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